Meine berufliche Laufbahn

In diesem Beitrag erzähle ich, was ich beruflich mache und welche Stationen es in meinem Arbeitsleben bereits gab. Und ich verrate, worauf es mir bei meiner Arbeit ankommt.

Aktuell arbeite ich seit April 2019 im Sozialdienst der Wolfsteiner Werkstätten. Damit schließt sich ein Kreis: In dieser Einrichtung habe ich nämlich meine ersten Arbeits-Erfahrungen (abseits vom Bauernhof) gemacht: Zunächst als Ferienjobber, der in der Serienfertigung BMW-Ersatzteile verpackt hat oder in der Wäscherei Bettlaken durch die Mangel geschickt hat.

Der Zivildienst

Eine meiner wichtigsten Stationen war danach allerdings der Zivildienst. Nachdem ich während der Schulzeit eigentlich immer den Wunsch hatte, Maschinenbau zu studieren (bei den Leistungskursen Mathe und Physik irgendwie passend), habe ich in der Förderstätte der Wolfsteiner Werkstätten meine Berufung gefunden. Auch wenn der Umgang mit den mehrfach schwerstbehinderten Menschen anfangs eine Herausforderung für mich war, haben diese 10 Monate den Grundstein für meine berufliche Laufbahn gelegt: Die Arbeit war so abwechslungsreich und ich habe von den Menschen so viel Herzlichkeit und Dankbarkeit zurückbekommen, so dass ich schließlich in Regensburg Soziale Arbeit studiert habe. Deshalb: Danke, lieber Zivildienst. ?

Die Zeit in Waldmünchen

Recht bald habe ich dabei zur Jugendarbeit gefunden: Bereits während des 2. Semesters führte ich für die Katholischen Jugendstellen Dingolfing und Landshut sowie für die Schülerreferate Passau und Regensburg Tage der Orientierung mit Schulklassen durch.

Für mein Praktikum hat es mich dann an die Jugendbildungsstätte Waldmünchen (Jubi) verschlagen. Die kannte ich schon durch die Fortbildung „Aktive Videoarbeit mit Jugendlichen“, die ich während des Grundstudiums besucht hatte. Vor allem der Schwerpunkt „Neue Medien“ hat damals großes Interesse bei mir geweckt, das hatte schließlich mit Technik zu tun. Während der zwei Semester durfte ich deshalb viele Film- oder Radio-Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen begleiten.

Sehr praktisch: Die Jubi war und ist bei der Durchführung ihrer Seminare mit Schulklassen auf die Unterstützung von Honorarkräften (Teamer*innen) angewiesen. Ich konnte also nach meinem Praktikum weitere, sehr wertvolle Erfahrungen sammeln und zusätzlich etwas Geld nebenbei verdienen. Und das Beste daran: Das Team, in dem ich mich immer sehr wohl gefühlt habe.

Wenn ihr euch nun die Frage stellt: Aber der musste doch studieren? Wie hat er die Zeit für Seminare gefunden? Dann lautet die Antwort: Mir waren die praktischen Erfahrungen damals viel wichtiger als die theoretischen Inhalte der Fachhochschule. Die konnte ich mir auch selber aneignen. Nur durch viel Praxis lernt man aber meiner Meinung nach wirklich, mit Menschen umzugehen.

Durch die gute Zeit an der Jubi war es nur logisch, dass ich auch dort „hängen geblieben“ bin. Ich hatte natürlich Glück, dass ein halbes Jahr nach Abgabe meiner Diplomarbeit ein Bildungsreferent gesucht wurde und ich damit meine erste Traumstelle gefunden hatte. Ich habe anfangs noch viele Seminare selber durchgeführt, wurde im Laufe der Zeit aber vermehrt zum Organisator: Ich habe Konzepte geschrieben, Seminare geplant, Fördergelder beantragt oder Berichte bzw. Verwendungsnachweise verfasst.

Thematisch war ich zunächst mit Berufsorientierung, Training von Schlüsselqualifikationen oder der Stärkung von Klassengemeinschaft beschäftigt. Dann bekam ich den Auftrag, erste Seminare mit Schwerpunkt „Umweltbildung“ zu konzipieren. Dabei sollten aufgrund der „Energieregion Waldmünchen“ der Klimawandel und erneuerbare Energien im Fokus stehen.

Der Schwerpunkt entwickelte sich so gut, dass die Jubi 2013 als Umweltstation anerkannt wurde. Um das Thema noch anschaulicher zu gestalten, war ich mit dem Bau des Energieparks betraut. Er wurde im Herbst 2014 eingeweiht und bietet jetzt ein Experimentierfeld rund um erneuerbare Energien, Klimawandel und Umweltbildung im Allgemeinen – inklusive Zeltlager. Das Projekt war rückblickend eine der größten Herausforderungen bislang, weil hier so viele unterschiedliche Partner beteiligt waren, u.a. Jugendliche, die Technikerschule in Waldmünchen und sogar ein Graffiti-Sprayer. (Hier einer von mehreren Presseberichten)

Ihr merkt schon: Die Episode Waldmünchen ist einen extra Beitrag wert. Während der guten 8 Jahre (Herbst 2007 bis Frühjahr 2016) war ich zwischendurch sogar noch an das Mehrgenerationenhaus Waldmünchen „ausgeliehen“. Als Projektleiter durfte ich von 2008 bis 2012 das Haus mit Leben füllen und Angebote koordinieren, bei denen sich die unterschiedlichen Generationen besser annähern und voneinander lernen konnten. Für mich persönlich besonders positiv: Ich lernte in der Zeit viele Waldmünchner kennen und war dadurch auch in meine damalige Wahlheimat besser eingebunden.

Der Weg zurück nach Freyung

So schön die Zeit in Waldmünchen war: es war immer klar, dass ich irgendwann nach Freyung zurück möchte. Meine tolle Frau Martina, die ich an der Jubi kennengelernt hatte, wollte diesen Schritt Gott sei Dank auch mitgehen und ist jetzt sehr glücklich, Freyungerin zu sein.

Der Schritt wurde durch einen großen Zufall ermöglicht: Der Freyunger Stadtrat wollte bei seiner Klausur in Waldmünchen u.a. die Jubi besichtigen. Mein Chef war für die Hausführung an dem Tag unterwegs und was lag dann näher, als dem Gremium einen gebürtigen Freyunger an die Seite zu stellen? Nach dem Rundgang kam ich mit Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich ins Gespräch und erzählte von den Plänen, „in ein paar Jahren“ wieder nach Freyung zu ziehen.

So kam eins zum anderen und ich erhielt von ihm ca. einen Monat später die Stellenanzeige zum Geschäftsführer des Kreisjugendrings Freyung-Grafenau. Davon hätte ich sonst nie erfahren, weil ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht aktiv auf Stellensuche war. Da sich die Anzeige wie eine Beschreibung meiner Person anhörte und für Martina ebenfalls eine Stelle in Aussicht war, haben wir uns beide beworben und konnten gleichzeitig nach Freyung wechseln – ein großer Glücksfall.

Der Kreisjugendring Freyung-Grafenau

Beim KJR konnte ich weiter in der Jugendarbeit tätig sein, allerdings in einem ganz anderen Rahmen: Mein Vorgesetzter war ein ehrenamtlicher Vorstand und auch im Alltag stand das Ehrenamt immer im Vordergrund. In der Rolle als Geschäftsführer habe ich mich nie als „Chef“ gesehen, der sagt wo es lang geht. Ich habe mich immer als Teil eines Netzwerks aus Vorstand, Geschäftsstelle, Betreuerteam, Eltern, teilnehmenden Kindern und Jugendlichen und Kooperationspartnern verstanden.

Dabei habe ich versucht, alle Ideen und Anregungen in die inhaltliche Ausrichtung des KJR einfließen zu lassen. Dadurch sind in meinen Augen neben einem sehr abwechslungsreichen Ferienprogramm auch weitere tolle Projekte für den Landkreis entstanden: Zum Beispiel Veranstaltungen zur politischen Bildung, die Kleidertauschparty oder eine Alpenüberquerung mit Jugendlichen.

Besonders beeindruckt hat mich in meiner Zeit beim KJR das große Engagement des Betreuerteams. Vor so viel Einsatz, Aufgeschlossenheit, Ideenreichtum und v.a. dem freundschaftlichen Umgang untereinander habe ich großen Respekt. Das hat bei mir den Drang geweckt, mich auch noch mehr ehrenamtlich zu engagieren. Seit meinem Abschied vom KJR bin ich deshalb Vorstandsmitglied im Bezirksjugendring Niederbayern, auch um den Kontakt zur Jugendarbeit nicht zu verlieren.

Die Wolfsteiner Werkstätten

Bei der Rückkehr zu meinen beruflichen Wurzeln hat das Glück erneut eine Rolle gespielt: Der Leiter des Sozialdienstes war bereits während meines Zivildienstes einer der Gruppenleiter in der Förderstätte. Wir sind uns später im Rahmen des Inklunet Freyung-Grafenau, in dem ich den KJR vertreten durfte, wieder begegnet und so habe ich Ende 2018 von der freien Stelle im Sozialdienst erfahren.

Seit April 2019 bin ich dort nun u.a. für Krisenintervention, Konfliktlösung, Beratung der Mitarbeiter*innen mit Behinderung und deren Angehörigen oder die Beratung und Begleitung des Gruppenpersonals zuständig. Im Alltag bedeutet das konkret: Ich höre mir Probleme der Menschen (mit und ohne Behinderung) an und versuche, gemeinsam mit ihnen eine Lösung zu finden.

Nachdem der Sozialdienst-Leiter eine neue berufliche Herausforderung gefunden und sich deshalb Ende 2019 verabschiedet hat, darf ich diese Stelle seit Januar 2020 übernehmen. Ich freue mich auf diese verantwortungsvolle Aufgabe und die Herausforderungen, die mich erwarten.

Fazit: Worauf kommt es mir im Beruf an?

Natürlich ist mir meine Aufgabe und Tätigkeit sehr wichtig: Ich möchte gefordert werden und einen abwechslungsreichen Alltag vorfinden. Viel entscheidender sind für mich aber die Menschen, mit denen ich zu tun habe. Dabei hatte ich bei meinen bisherigen Stationen sehr viel Glück: Die Zusammenarbeit war immer sehr familiär, aus Kolleg*innen wurden Freunde. Viele tolle Menschen haben mich auf meinem bisherigen beruflichen Weg begleitet und auch im jetzigen Team fühle ich mich unglaublich wohl.

Andere mit einzubeziehen ist für mich von großer Bedeutung. Ihre Meinungen, Ideen, Anregungen und Kritik sind mir sehr wichtig, weil nur dadurch Fortschritt möglich ist. Mit dieser Herangehensweise habe ich sowohl bei Projekten mit Jugendlichen als auch bei Leitungsaufgaben bislang nur positive Erfahrungen gemacht. Ich bin mir sicher, dass ich diese Erfahrungen auch als Mitglied im Freyunger Stadtrat nutzen kann.

Ihr habt noch Fragen oder wisst die ein oder andere Anekdote, weil ihr mit mir schon zusammengearbeitet habt? Dann schreibt’s in die Kommentare!

Soga, der Bauernbua

Neulich habe ich ja schon erzählt, woher der Name Soga kommt und dass mein Elternhaus ein alter Bauernhof direkt neben der WOS 1 zwischen Freyung und Waldkirchen ist. Dort durfte ich aufwachsen und mit der Zeit natürlich auch ordentlich mithelfen. Wie das so war und was meine Gedanken zur Landwirtschaft sind, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Die Kindheit auf dem Bauernhof

Wie bei fast allen Kindern, v.a. bei Jungs, übte die Landwirtschaft auch auf mich eine große Faszination aus: Man ist viel draußen, es gibt viel zu sehen, neben Kühen gibt’s auch immer sehr süße Katzen und für mich das Wichtigste: Maschinen! Vor allem die Bulldogs (manch verwirrte Leute sagen „Traktoren“) hatten es mir angetan. Als ich noch nicht so richtig sprechen konnte, sagte ich „Gagga“ dazu. Wir wissen bis heute nicht, wieso.

Als kleines Kind durfte ich natürlich immer Beifahrer bei meinem Papa sein. Diese Zeiten habe ich sehr genossen, arbeiten musste ich ja noch nicht. Heute fahre ich die Gefährte selber, fühle mich aber beim Einsteigen jedesmal wieder zurückversetzt, weil die Bulldogs innen immer noch genauso riechen wie früher. Das weckt Erinnerungen…

Im Stall war ich als Kind natürlich auch regelmäßig dabei. Meistens bin ich mit meinem eigenen Bulldog (eine Tret-Version) rumgefahren und hab dem Papa beim Melken zugesehen. Ganz toll waren aber auch andere Beschäftigungen wie im Heu rumspringen oder kleine Kätzchen streicheln. Mit meinen Cousinen, die regelmäßig zu Besuch waren, hat das Ganze noch mehr Spaß gemacht.

Die Jugend

Je älter ich wurde, desto mehr kleinere Aufgaben habe ich auch übernommen: Ausmisten, Kühe und Kälber füttern oder den Gitterrost mit dem Wasserbesen sauber machen. Letzteres hat mir nicht so viel Spaß gemacht. Aufm Bulldog bin ich immer noch mitgefahren, allerdings durfte ich nicht mehr nur Beifahrer sein: Am Feld angelangt musste ich meist absteigen und mit dem Rechen das liegengebliebene Heu oder Gras aufsammeln. Damals war nämlich noch mehr Handarbeit angesagt…

Früher war noch mehr Handarbeit (Bild aus der PNP von der „Soga-Oma“)

Die spannendste Tätigkeit damals war das Kranfahren im Stadl. Insgesamt hat mir diese Zeit aber weniger gefallen: Die Arbeiten haben mir keinen Spaß gemacht, v.a. weil ich hauptsächlich Helfertätigkeiten übernehmen musste. Und getreu dem Motto „Heing muaß ma, wenn’s schä is!“ (für Verwirrte: „Ernten muss man bei schönem Wetter!“) musste ich halt auch immer ran, wenn andere ihren Spaß im Freibad hatten.

Mit Urlaub war’s ebenfalls schwierig: Meine Eltern sind zwei bis maximal 3x im Jahr für ein Wochenende wohin gefahren. Mehr war nicht drin, weil die Kühe jeden Tag Futter brauchten und gemolken werden mussten. Ich habe zuhause dann mit der „Soga-Oma“ immer die Stellung gehalten und den Betriebshelfer im Stall unterstützt.

Recht schnell war für mich aus diesen Gründen klar, dass ich die Landwirtschaft nicht übernehmen würde, was für meinen Papa aber auch immer in Ordnung war. Ich finde: Zum Landwirt muss man geboren sein. Für mich ist es auch kein Beruf, sondern eine wahre Berufung, der man mit viel Leidenschaft nachgehen muss. Die Arbeitszeiten, die ständige Verfügbarkeit und Rufbereitschaft muss man echt mögen. Oft sind wir auch zu spät zu Veranstaltungen gekommen, weil kurz vor der Abfahrt sich eine Kuh im Stall losgerissen oder ein Kalb gekriegt hat.

Krank werden darf man eigentlich auch nicht: Mein Papa hat sich schon oft mit einer üblen Erkältung, Grippe oder unter Schmerzen aufgrund einer Verletzung in den Stall geschleppt. Natürlich gäb’s in solchen Fällen die Möglichkeit eines Betriebshelfers, so einen zu bekommen ist aber meist schwierig, wenn’s drauf ankommt.

Das Erwachsenwerden

Mit dem Älterwerden bekam ich natürlich auch mehr Verantwortung: Auf den Betriebshelfer wurde irgendwann verzichtet, weil ich im Stall alle Tätigkeiten inklusive Melken gut beherrschte. Zu Erntezeiten ersetzte ich den Rechen durch den Bulldog und heute kann ich mit nahezu allen Gerätschaften und Maschinen am Hof umgehen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich für all das länger brauchte als andere „Bauernbuam“. Meinen Bulldog-Führerschein habe ich beispielsweise erst zeitgleich mit dem Autoführerschein gemacht. Ich hatte da einfach zu wenig Interesse und Leidenschaft.

Und heute?

Heute ist die Arbeit auf dem Hof für mich tatsächlich ein willkommener Ausgleich zu meinem Alltag und Beruf, bei dem ich fast keine Gelegenheit habe, mit den Händen etwas zu schaffen. Insofern freue ich mich im Sommer auch drauf, wenn ich ein paar Stunden auf dem Bulldog verbringen und meinem Papa beim Silieren helfen kann.

Der heutige Fuhrpark: Damit zu fahren macht mir schon Spaß…

Wenn Papa und Bärbel mal ein paar Tage wegfahren oder einen längeren Tagesausflug machen, springe ich auch gerne im Stall ein – auch wenn das für mich nach wie vor eine große Verantwortung ist, weil es schließlich um Lebewesen geht. Und es ist bislang nicht nur einmal vorgekommen, dass ausgerechnet dann ein Kalb zur Welt gekommen ist. In so einer Situation legt man dann seinen Ekel ziemlich schnell ab. Man will schließlich das Kalb heil zur Welt bringen, was aber in der Regel mit einer gewissen Anstrengung verbunden ist. Gott sei Dank ist bislang immer alles gut gegangen.

Fazit

Auch wenn ich mich früher oft geärgert habe, weil ich so viel mithelfen musste, hat mich meine Kindheit und Jugend auf dem Hof sehr geprägt und mir keineswegs geschadet: Ich habe gelernt, anzupacken, mich schmutzig zu machen und mich auch mal durchzubeißen – z.B. dann, wenn wir bei der größten Hitze beim Steineklauben auf dem Acker standen.

Ich habe außerdem großen Respekt vor meinem Papa und bewundere ihn sehr, weil er seine Berufung als Vollerwerbs-Landwirt schon sein Leben lang ausübt. Ich glaube, er freut sich aber mittlerweile auch, wenn er es in ein paar Jahren geschafft hat und in den wohlverdienten Ruhestand gehen kann.

Dann wird ein weiterer Bauernhof nicht mehr existieren. Vielleicht gibt’s irgendwann ein paar Schafe oder Ziegen, die unsere Böschungen ums Haus abgrasen. Was mit den Gebäuden passiert, ist die Frage. Das Wohnhaus bauen wir aktuell gerade um, damit meine Frau und ich hoffentlich bald einziehen können.

Mein Blick auf die Landwirtschaft

So ein Bauernbua kriegt natürlich auch die Entwicklungen in der Landwirtschaft mit und wie es um die Bauern bestellt ist. Bei vielen dieser Entwicklungen hat mein Papa nicht mitgemacht, weil ja bereits früh klar war, dass es keinen Nachfolger gibt. Dann wären nämlich schon vor längerer Zeit größere Investitionen nötig gewesen: Ein Stall mit Anbindehaltung ist einfach nicht mehr zeitgemäß und mit lediglich etwas über 20 Milchkühen ist es außerdem schwierig, eine Familie zu ernähren.

Das liegt natürlich auch daran, dass sich die Preise für die Lebensmittelerzeugung aus meiner Beobachtung heraus seit meiner Kindheit nicht geändert haben. Die meisten Bauern versuchen dann (irgendwie logischerweise), mehr zu produzieren. Sie bauen größere Ställe, pachten mehr Grund und kaufen sich größere Maschinen, was häufig eine große Verschuldung zur Folge hat.

Handel und Verbraucher wollen Milch- und Fleischprodukte aber weiterhin zu abartig billigen Preisen. Auf der anderen Seite werden Bauern oft als Sündenböcke oder Umweltzerstörer abgestempelt. Viele von uns haben immer noch ein sehr romantisches Bild von der Landwirtschaft, bei dem der Bauer auf dem Feld steht und seine Kälber streichelt. Wie alle anderen Wirtschaftszweige auch hat aber meiner Meinung nach auch die Landwirtschaft das Recht, sich weiterzuentwickeln.

„Gassigehen“ auf dem Hof ist eher die Ausnahme…

Die Fragen sind dabei nur: Wie kann man eine Weiterentwicklung erreichen, die verträglich mit der Natur ist? Wie kann die Wertschätzung der Gesellschaft für Landwirtschaft und Lebensmittel in Zukunft wieder steigen? Was können wir als Verbraucher und Bürger machen, um unsere Bauern vor Ort zu unterstützen?

Fortsetzung folgt…

Meine 19 Lieblingsserien

Auf der Couch sitzen und Serien „bingen“: Das würde ich schon als eines meiner Hobbys bezeichnen. Drum gibt’s hier eine Liste meiner 19 Lieblingsserien. 

  1. Breaking Bad: Für mich die beste Serie aller Zeiten (bis jetzt). Für die heutige Zeit hat sie recht wenig Tempo und lange Einstellungen; dadurch entsteht eine tolle Atmosphäre. Über die schauspielerische Leistung muss man außerdem auch nicht diskutieren. Die einzige Serie, die ich noch auf Datenträgern besitze, und zwar in einer sehr speziellen Verpackung. 
Alle Breaking-Bad-Staffeln in der „Geldfass“-Special-Edition.
  1. Game of Thrones: Über die Serie ist in diesem Internet eh schon zu viel geschrieben worden. Auch ich finde sie aus mehreren Gründen hervorragend: viele Handlungsstränge, Intrigen, tolle Bilder, oft unvorhersehbar und mehrere Figuren, auf die man einen unglaublichen Hass entwickeln kann.  
  2. Better Call Saul: Ist eigentlich Pflichtprogramm, wenn man Breaking Bad mag. Die Serie knüpft an der gewohnten Stimmung an und ist sehr dramatisch. Dass der Charakter des Anwalts so viel Tiefgang entwickelt, hätte ich in dem Ausmaß gar nicht vermutet. 
  3. Dexter: Ein Serienkiller mit Ehrenkodex, der nur Menschen beseitigt, die es verdient haben. Klingt erstmal witzig, ist aber teilweise sehr dramatisch und spannend. Die 4. Staffel mit dem Trinity-Killer ist mein absoluter Favorit. Danach baut die Serie leider etwas ab. 
  4. Stranger Things: Für mich eine der besten Serien, die Netflix hervorgebracht hat. Ist etwas gruselig, aber mit viel Witz und echt tollen Hauptdarstellern. Mein Liebling: Dustin. 
  5. Haus des Geldes: Über den perfekten Raub gibt’s ja schon einige Filme. Haus des Geldes spielt da in einer eigenen Liga. Genial finde ich hier die Rückblicke, in denen man teilweise in den Plan des Coups eingeweiht wird. 
  6. Ray Donovan: Serie über einen Fixer, der die Probleme von Stars und den Reichen in Hollywood löst oder „beseitigt“. Er hat allerdings selbst mit zahlreichen (v.a. familiären) Herausforderungen zu kämpfen. Genial: Jon Voight als Rays Vater Mickey Donovan. 
  7. Arrow: Ja, ich mag Superhelden – egal ob in Filmen oder Serien. Aus dem Hause DC bzw. im „Arrowverse“ finde ich die Mutterserie Arrow am besten. Staffel 2 mit Deathstroke ist mein Highlight. 
  8. Suits: Serie mit tollen Charakteren, die in noch besseren Klamotten bzw. Anzügen stecken. Sehr gut gefällt mir das Zusammenspiel und die Entwicklung der Figuren über die einzelnen Staffeln hinweg.
  9. Simpsons: Der Klassiker. Bei den neuen Folgen bin ich zwar eher raus, aber die Serie gehört definitiv in diese Liste. Bei allem Klamauk gibt’s unendlich viele gesellschaftliche Bezüge und zahlreiche Parodien. 
  10. The Big Bang Theory: Die Serie, die Nerds aus ihrem Keller geholt und salonfähig gemacht hat. Jeder Charakter hat sehr überspitzte Eigenheiten, die im Zusammenspiel super funktionieren. 
  11. How i met your Mother: Im Grunde wie die Serie „Friends“, nur moderner. Mein Lieblingscharakter ist Barney mit seinem Lebensmotto: „If you are sad, stop being sad and be awesome instead.“
  12. Daredevil: Habe ich schon erwähnt, dass ich Superhelden mag? Auch bei den „Defenders“-Serien auf Netflix finde ich die erstveröffentlichte Serie am besten. Ist teilweise etwas brutaler, hat aber viel Tiefgang, v.a. was das Thema Freundschaften und Vertrauen angeht. 
  13. House of Cards: Erstaunlich, dass man mit dem eigentlich widerwärtigen Frank Underwood doch etwas mitfiebert. Sein Schauspieler ist nach den bekannten Vorwürfen zurecht von der Bildfläche verschwunden. 
  14. Dr. House: Krasse medizinische Fälle, die sich nach den ersten beiden Diagnosen jeweils noch verschlimmern, bevor der geniale Doktor die Lösung präsentiert. Alle Charaktere mit viel Tiefgang und v.a. Hugh Laurie ist als Hauptdarsteller überragend. 
  15. Shameless: Einblicke in eine Großfamilie, deren Mitglieder sehr individuelle Probleme haben, meistens haben sie mit dem Vater zu tun. Wenn Angriffe von außen kommen, halten aber alle zusammen und entwickeln teilwese sehr ausgeklügelte Strategien.
  16. Person of interest: Wie weit kann Überwachung gehen? Bei dieser Serie hat man immer das Gefühl, dass sie bald Realität werden könnte oder es vielleicht auch schon ist und man es uns nur nicht sagt. 
  17. Orphan Black: Serie über ein Klon-Projekt, in der Tatiana Maslany auf geniale Weise gleich mehrere Personen verkörpert.  
  18. Malcolm mittendrin: Die Anfänge von „Walter White“-Darsteller Bryan Cranston. Auch in dieser abgedrehten Serie zeigt er schon seine Genialität als überforderter Familienvater.

Ihr habt weitere Tipps für mich? Schreibt sie in die Kommentare!

Meine 19 Lieblingsbilder

Im Beitrag mit den 19 Dingen, die ich mag, kam u.a. das Fotografieren vor. Viel Spaß mit der folgenden Bildergalerie, in der ich meine 19 Lieblingsfotos gepackt habe. Was ist euer Favorit?

Warum eigentlich Soga?

Diese Frage wird mir doch ein paar Mal gestellt und ist aber recht schnell beantwortet: Bei „Soga“ handelt es sich um den Hausnamen. Zu meinem Elternhaus gehörte nämlich vor längerer Zeit ein Sägewerk, auf Bairisch eine „Sog“. Der Betreiber des Sägewerks hieß folglich „Soga“ (ausgesprochen mit einem langen „O“, so wie in Sodbrennen) – Ende der Geschichte. Wer noch mehr Hintergründe wissen möchte, liest einfach weiter.

Und wo steht dieses Haus?

Der Bauernhof gehört zum Dorf Grillaberg (deshalb auch der Name dieser Homepage) im Stadtgebiet Freyung. Er liegt allerdings nicht im Dorf, sondern „af da Oagschicht“, also in Alleinlage, direkt an der WOS 1 gelegen. In manchen Karten taucht noch der Eigenname „Sägmühle“ auf, auch die Post wurde teilweise auf die Adresse Grillaberg/Sägmühle ausgestellt – teilweise sogar noch bis vor einigen Jahren. Eine Mühle gab es aber nie, nur das erwähnte Sägewerk.

Historische Karte, in der die „Sägmühle“ ausgewiesen wird.
Auch heute kann man die Sägmühle (zumindest wie hier als Abkürzung) noch in Karten finden – hier z.B. in der topografischen Karte von alpenvereinaktiv.com

Die Säge wurde über ein Wasserkraftwerk mit Strom versorgt. Dazu wurde das Wasser vom „Grillabach“ angestaut und über Druckleitungen zum Generator geleitet. Mit dem Strom wurde nicht nur die Sägmühle, sondern auch einige Anwesen in Grillaberg versorgt. Der gewonnene Gleichstrom war aber irgendwann nicht mehr zeitgemäß, so dass man sich leider entschied, sowohl Säge- als auch Wasserkarftwerk rückzubauen.

Bis Ende der 60er Jahre existierte ein Wasserkraftwerk in der „Sägmühle“

Zeitlicher Abriss

1925: Mein Uropa kauft das Haus, welches laut Türstock bereits 1872 gebaut wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg zieht mein Opa zu meiner Oma auf den Hof.

Anfang der 50er Jahre entscheidet sich mein Opa, das Sägewerk rückzubauen.

Ende der 60er Jahre wird auch das E-Werk zurückgebaut.

Die „Sägmühle“ heute – ohne Sägewerk, ohne Wasserkraftwerk.

Fazit

Auch, wenn das Sägewerk schon seit nahezu 70 Jahren nicht mehr existiert, ist der Hausname Soga geblieben und wurde auf die nachfolgenden Generationen übertragen – so auch auf mich.

In der Schulzeit wurde ich fast nur mit diesem Namen angesprochen, zum Teil sogar von Lehrern. Während des Studiums in Regensburg und der Zeit in Waldmünchen war der Spitzname dann nicht mehr präsent. Auch seit der „Rückkehr“ in die Heimat 2016 werde ich von den meisten mit dem Namen angesprochen, der auch in meinem Ausweis steht.

Aber: Traditionen sollten nicht in Vergessenheit geraten. Und nachdem 2020 nach erfolgreichem Umbau ein Einzug ins Elternhaus bevorsteht, ist es auch höchste Zeit, den Namen wiederzubeleben.

Ein Fahrer der Freyfahrt äußerte neulich: „Wenn ma den Soga ned kennt, is des a Bildungslücke.“ Das soll auch in Zukunft so bleiben. 😉

In unseren Breitengraden gibt’s ja noch sehr viele Hausnamen. Habt ihr auch einen? Dann schreibt’s gern in die Kommentare…

Der Soundtrack meines Lebens

Wenn man jemanden kennenlernt, ist die Frage nach dem Musikgeschmack natürlich unausweichlich. Deshalb möchte ich euch meine Vorlieben in dieser Hinsicht auch gerne verraten.

Für mich ist das bis ins Teenager-Alter recht gut nachvollziehbar, weil ich seit Mitte der 90er Jahre meine eigenen Sampler „Soga’s Best“ zusammenstelle. Mittlerweile bin ich bei Vol. 66 angelangt.

Zu den Anfangszeiten war das Vorhaben noch etwas schwieriger: Neue Musikvorschläge bekam man eigentlich nur durch Radio, Viva und MTV oder durch den Austausch im Freundeskreis. Dann wurden CDs gekauft oder ausgeliehen bzw. getauscht. Einzelne Lieder davon im mp3-Format auf den PC zu kriegen war aber nicht ganz so einfach.

Dann gab es da auch noch so Dinge wie Napster. Nicht der Streaming-Anbieter von heute, sondern ein Programm für „Filesharing“, um es mal positiv und rechtlich einigermaßen einwandfrei zu formulieren. Ein neues Album auf diesem Weg herunterzuladen, nahm bei den damaligen ISDN-Geschwindigkeiten die halbe Nacht in Anspruch. Aber: Viele „Soga’s Best“ sind auf diese Weise entstanden.

Später wurden neue Songs dann vorrangig gleich im mp3-Format erworben. Das Rippen von CDs entfiel dadurch und auch das Herunterladen ging Dank schnellerer Leitungen wesentlich besser.

Heute spielt sich das Ganze in einer völlig anderen Liga ab: Hört man einen guten Song (z.B. im Radio oder in einem Film), wirft man die App „Shazam“ an, ermittelt so den Titel und fügt ihn direkt seiner Spotify-Playlist hinzu. Spotify (oder natürlich jeder andere Anbieter auch) schlägt einem außerdem aufgrund des eigenen Hörverhaltens neue Lieder und Interpreten vor. Das Zusammenstellen einer neuen „Soga’s Best“ geht also mittlerweile fast von allein.

Aber auch wenn die „Soga’s Best“ heute fast nur noch Playlists sind, achte ich immer noch drauf, dass die Songs einer Ausgabe auf eine 80-minütige CD passen würden.

Jetzt aber…

Mit dieser Spotify-Playlist könnt ihr auf Zeitreise durch die Highlights von insgesamt 66 „Soga’s Best“ gehen. Lasst euch überraschen.

Du hast Tipps zu neuer Musik für mich oder die Leser*innen? Dann schreib’s doch in die Kommentare!

19 Dinge, die ich mag

Die Reihenfolge der Liste ist vollkommen willkürlich und stellt keine Rangfolge dar. 😉

  1. Essen nach dem Motto: Schmecken muss es nicht, viel muss es sein.
  2. Martina, das ist meine Frau.
  1. Gute Filme und Serien: Meine 19 Lieblingsserien gibt’s zu gegebener Zeit mal in einem extra Beitrag.
  2. Menschen, v.a. meine Freunde und Familie
  3. Offenheit und Ehrlichkeit
  4. Gute Gespräche
  5. Natur, insbesondere die des Bayerischen Waldes
  1. Lachen
  2. Wandern, Laufen, draußen sein
  3. Mich für andere Menschen einsetzen
  4. Fotografieren
  1. Mountainbike fahren
  2. Primzahlen
  3. Zeit mit Freunden verbringen
  4. Körperliche Arbeit
  1. Meine Arbeit
  2. Gemeinsam Sachen voranbringen
  3. Essen
  4. Sachliche Diskussionen