Wieso mich Menschen wählen

Es gibt gute Gründe dafür, mich am 15.03. zum Freyunger Stadtrat zu wählen. Die verrate ich aber nicht selber, sondern ich lasse die Menschen selbst sprechen. Den Anfang machen 4 junge Erstwähler*innen aus Freyung…

Ich beantworte eure Fragen!

Vor kurzem habe ich dazu aufgerufen, dass ihr mir anlässlich meiner Kandidatur zum Freyunger Stadtrat Fragen stellen könnt. Nach dem Aufruf sind 5 Fragen eingegangen, die ich in einem extra Video beantwortet habe. Vielen Dank an alle, die bei der Aktion mitgemacht haben!

Ich stelle mich vor…

Aktuell laufen viele Wahlversammlungen der CSU in sämtlichen Ortsteilen Freyungs. Dort wird nicht nur das Wahlprogramm vorgestellt, auch die 20 Kandidatinnen und Kandidaten der Liste haben die Möglichkeit, sich kurz zu präsentieren. Das ist mir auch wichtig, weil meiner Meinung nach der persönliche Kontakt zu den Menschen am wertvollsten ist. Nur auf diesem Weg kann man sich wirklich ein Bild von jemandem machen. Wer keine Gelegenheit hat, zu einer der Versammlungen zu kommen, kann sich im folgenden Video meine Vorstellungsrede anschauen.

Wie ich mich bei den Wahlversammlungen in etwa vorstelle.

Stellt mir eure Fragen!

Mittlerweile habe ich auf dieser Seite einiges von mir verraten. Aber sicher habt ihr noch Fragen an mich. Entweder zu mir privat, beruflich oder vielleicht zu meinen politischen Meinungen und Einstellungen.

Schreibt die Fragen einfach in die Kommentare. Ich werde sie alle in einem Video beantworten.

Die Jugend von heute

Diesmal möchte ich mich mit einem Thema bzw. einer Zielgruppe beschäftigen, für die ich ganz besonders brenne. Zwar bin ich altersmäßig mittlerweile auch nicht mehr ganz nah „an ihr dran“, habe aber aus meiner Sicht immer noch einen guten Draht dazu: Es geht natürlich um die Jugend!

Warum liegt mir dieser Personenkreis so sehr am Herzen? Erstens habe ich während meiner bisherigen beruflichen Laufbahn super Erfahrungen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemacht: Sie bringen durch ihre kreativen Ideen frischen Wind rein und wenn man sie machen lässt und ihnen Vertrauen schenkt, kommt in den meisten Fällen ein prima Ergebnis raus. Zweitens finde ich es toll, junge Menschen ein Stück weit auf ihrem Weg zu begleiten, dadurch ihre Entwicklung mitzuerleben und vielleicht sogar etwas dazu beitragen zu können.

Drittens habe ich den Eindruck, dass die Zielgruppe Jugend in der Politik oft keine Lobby hat und auch in Parlamenten fast nicht vertreten ist. Beispielsweise sitzen im Bundestag von 709 Abgeordneten nur 13 Personen unter 30 Jahre, also 1,9 Prozent (Quelle), obwohl diese Gruppe in der Gesamtbevölkerung ca. 30 Prozent ausmacht (Quelle). Das finde ich nicht gerecht, weil dadurch die Interessen zwangsläufig nicht vertreten werden (können).

Wie wird stattdessen mit den Interessen aktuell umgegangen? Aus meiner Sicht ist das sehr unbefriedigend, was an mehreren Gründen liegt. Einer ist denke ich das Bild, das viele Erwachsene von „der Jugend“ haben: faul, respektlos, keine Ziele im Leben, wenig engagiert. Das ist noch kein Grund zur Panik, dieses Bild der älteren Generation von der jüngeren sah nämlich schon immer so aus, angeblich auch schon zu Sokrates‘ Zeiten. Trotzdem führt dieses Bild natürlich dazu, dass man „die Jugend“ oft nicht allzu ernst nimmt.

„Das Verhalten geht ja gar nicht!“

An alle Erwachsenen, die sich über manche Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen beschweren: Dieses Verhalten ist nicht angeboren, sondern wird von älteren Leuten anerzogen oder vorgelebt. Das Ganze nennt sich Vorbildfunktion.

Beispiel Smartphone: Wenn Eltern ständig am Smartphone sind und dabei ihre Kinder vernachlässigen, werden diese Kinder so ein Verhalten als normal empfinden. Beispiel Umweltbewusstsein: Wer seine Sprößlinge jeden Tag mit dem SUV bis vor die Schultür fährt und dabei Stau und Chaos verursacht, muss sich nicht wundern, wenn die nächste Generation ebenfalls nicht auf ein Auto verzichten möchte. Übrigens gibt es mancherorts sogar schon Proteste von Schüler*innen gegen dieses teilweise rücksichtslose Eltern-Verhalten.

Fun Fact: Wenn man auf „die Jugend von heute“ schimpft, schimpft man also eigentlich über sich selber.

Jugend engagiert sich

Apropos Proteste: Oft wird ja bemängelt, dass sich junge Leute nicht mehr engagieren. Wenn man sich die „Fridays for Future“-Bewegung ansieht, ist diese Aussage falsch. Im September 2019 haben es Jugendliche geschafft, allein in Deutschland 1,4 Millionen Menschen für Klimaschutz zu mobilisieren. Aber das passt ja auch wieder nicht, schließlich kennen sich Jugendliche nicht aus, das Thema müsse man Profis überlassen.

Bei der „Fridays for Future“-Demo am 20.09.2019 in Passau, gemeinsam mit Ben de Smidt, Lorenz Pauli und Daniel Heybrock (v.l.)

Aber was möchten diese jungen Menschen denn eigentlich in diesem Fall? Dass man endlich auf die Profis hört! 26.800 (Sechsundzwanzigtausendachthundert!) Wissenschaftler*innen sagen, dass die Anliegen von „Fridays for Future“ berechtigt und gut begründet sind: „Die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichen bei weitem nicht aus.“ (Stellungnahme der Scientists for Future) Abgesehen davon hat übrigens der „Club of Rome“ bereits 1972 vor den Grenzen des Wachstums gewarnt. Aber klar: Es ist bequemer, auf engagierte Jugendliche (allen voran eine 16-Jährige) zu schimpfen und sie teilweise sogar mit Falschaussagen zu diffamieren, als sich wirklich mit der Sache zu beschäftigen und endlich richtig tätig zu werden.

Belange und Interessen ernst nehmen, das sieht in meinen Augen echt anders aus.

Politisches Interesse an der Jugend

Hat man dann doch Interesse an der Jugend und möchte sie einbinden, wird häufig darüber gerätselt, welche Themen für Jugendliche relevant und welche Belange, beispielsweise in der Kommunalpolitik, für sie von Bedeutung sein könnten. Die Antwort ist eigentlich recht einfach: Alle Themen sind für Jugendliche interessant. Sämtliche Entscheidungen, die von einem Stadtrat oder anderen politischen Gremium getroffen werden, haben Auswirkungen, mit denen die nächste Generation am längsten leben muss. Warum werden Jugendliche also nicht viel öfter einbezogen?

Der Satz „Der Jugend gehört die Zukunft“ ist aber leider meist nur eine hohle Phrase, bei der wenig dahinter steckt. Abgesehen davon ist diese Aussage nur eine Tatsachenbeschreibung. Wem soll denn sonst die Zukunft gehören?

Ein Einbeziehen Jugendlicher könnte übrigens auch mit Hilfe einer Absenkung des Wahlalters passieren, die der Bayerische Jugendring (BJR) schon seit vielen Jahren fordert. Jugendliche sind dafür durchaus bereit, wie beispielsweise die U18-Wahl des Bayerischen Landtags 2018 anhand der hohen Teilnehmerzahl zeigt. Wer jetzt sofort auf Gedanken kommt wie „Jugendliche sind noch nicht reif genug“, „die haben noch kein Interesse an Politik“ oder „Jugendliche können noch keine Verantwortung übernehmen“, sei auf die Info-Seite des BJR verwiesen.

Ich bin der Meinung: Die Zeit ist reif für eine Absenkung des Wahlalters. Jugendliche können sehr wohl eine politische Entscheidung bei einer Wahl treffen. Das wäre eine echte Beteiligung und ein wahres Interesse an den Belangen Jugendlicher. Natürlich muss im Gegenzug die politische Bildung an Schulen und im außerschulischen Bereich ausgebaut und früher angesetzt werden.

Vielleicht sollten wir es aber auch so machen, wie es Nico Semsrott (Die PARTEI) vorschlägt und für Gerechtigkeit sorgen, indem auch ein „Höchstwahlalter“ eingeführt wird. (nicht ganz ernst gemeint, Zwinker-Smiley)

Das Engagement Erwachsener für die Jugend

Erwachsene – z.B. Verantwortliche in Vereinen oder Politiker*innen – stellen sich häufig die Frage: Was können wir für die Jugendlichen anbieten? Sie sind dann oft enttäuscht, wenn ihre Angebote nicht angenommen werden. Frust macht sich breit: „Die Jugend von heute zeigt gar kein Interesse mehr, die hängen eh nur noch vorm Smartphone rum, wir wissen gar nicht mehr, was wir noch machen sollen, dann machen wir halt künftig gar nichts mehr.“

Warum ist das so? Meiner Meinung nach müsste schon die Ausgangsfrage anders lauten: Was möchten denn die Jugendlichen? Diese Frage und ganz besonders die Antworten darauf muss man natürlich dann auch ernst nehmen. Häufig folgt als Reflex auf Vorschläge sofort eine Ablehnung, ohne dass man sich wirklich damit auseinander setzt.

Man muss den jungen Menschen auch zuhören WOLLEN.

Ein Beispiel: Im Rahmen der Jugendhilfeplanung wurden in den vergangenen Jahren nahezu alle jungen Menschen unseres Landkreises befragt (in dem Zusammenhang möchte ich die sehr gute Arbeit der Kommunalen Jugendarbeit bzw. von Martina Kirchpfening betonen). In Jugendforen oder mittels Fragebögen sollten sie u.a. äußern, was sie gut oder nicht so gut finden und welche Vorschläge, Wünsche,… sie haben.

Unter anderem wurde mehrfach geäußert, man wolle mehr offene Angebote, etwa von Vereinen, ohne dass man dafür aber gleich Mitglied werden muss – beispielsweise unverbindliches Volleyballspielen. Was sagen Vereinsverantwortliche dazu? Folgende Aussagen habe ich persönlich schon vernommen: „Das geht nicht.“ „So eine Mitgliedschaft kostet doch eh nicht viel.“ „Wir verstehen nicht, warum wir immer weniger Mitglieder haben.“ „Können die Jugendlichen denn nicht wie früher sein?“ Zu dieser Frage sage ich ganz klar: Das wird nicht passieren! Jugend und Gesellschaft im Allgemeinen verändern sich nun mal.

Ich möchte an der Stelle ausdrücklich betonen, dass in etlichen Vereinen tolle Jugendarbeit gemacht wird. Das sind aber i.d.R. die Vereine, bei denen die Belange der Jugendlichen wirklich ernst genommen werden. Es gibt aber auch Vereine, die sich mehr junge Leute im Vorstand wünschen, neue Ideen aber dann sofort im Keim ersticken: „Das haben wir schon immer so gemacht.“ Motivation erreicht man damit nicht!

Versucht man also, Kinder und Jugendliche zwanghaft in vorhandene Strukturen zu pressen oder sollte man nicht lieber die eigenen Strukturen hinterfragen und sie an die aktuellen Entwicklungen und Bedürfnisse anpassen?

Die Jugend in Freyung

Freyung ist in Sachen Jugendarbeit aus meiner Sicht schon gut aufgestellt. Die Stadt ist immerhin die einzige Kommune in Freyung-Grafenau mit einer hauptamtlichen Jugendpflegerin. Dies ist auch der Grund, warum man sich im Gegensatz zu anderen Landkreis-Gemeinden um den Jugendtreff im Mehrgenerationenhaus keine Sorgen machen braucht.

Ich bin sehr froh, dass der Landkreis dieses Thema jetzt anpacken und durch das Projekt „MAKE“ (Mehr als kein Einfluss) auch in anderen Gemeinden hauptamtliches Personal installieren möchte. Für manche Dinge benötigt man eben tatsächlich Profis. Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit und eine Beziehung kann nur aufgebaut werden, wenn jemand kontinuierlich für junge Menschen da ist.

Beziehungsarbeit ist auch in Vereinen entscheidend, solche gibt’s in Freyung natürlich zahlreiche. Kinder und Jugendliche sind dort sehr gut aufgehoben. Wie oben bereits beschrieben, gibt es dennoch Jugendliche, für die ein Verein aufgrund der damit oft einhergehenden Verbindlichkeit nicht in Frage kommt. Diese Jugendlichen fallen dann oft durchs Raster. Sie wünschen sich und benötigen Treffpunkte, an denen sie sich ganz ungezwungen verabreden können.

So ein Treffpunkt wird noch in diesem Jahr entstehen, und zwar im Schulzentrum. Der Bauausschuss hat für den lange gewünschten Skatepark grünes Licht gegeben und im Rahmen der Oberfeld-Sanierung sogar noch Soccerplatz und WLAN-Hotspot draufgelegt.

Den Skatepark haben sich die Jugendlichen echt mehr als verdient, nachdem sie ein paar Jahre mit großem Einsatz dafür gekämpft haben. Die „Skater-Boys“ mussten dabei viele Hürden meistern, u.a. die Suche eines geeigneten Ortes, die Ausrichtung eines Skate-Contests oder die Finanzierung. Keine Spur also vom fehlenden Engagement „der Jugend“ auch in diesem Fall.

Sie haben sich für den Skatepark eingesetzt (v.l.): Stadtrat Lothar Dumm, Kathrin Wilhelm, Martin Wagner, Uli Hansel als Berater für den Werbeclip, Jonathan Wilhelm, Philipp Pauli, Paul Hernitschek, Ben de Smidt und David Pauli.

Auch wenn ich bei dem Projekt ein wenig beteiligt war, möchte ich dafür keine Lorbeeren einheimsen. Die gehören definitiv Lothar Dumm. In mittlerweile unzähligen Treffen stand und steht er den Jungs mit Rat und Tat zur Seite, knüpft die Kontakte zur Stadt oder zu Sponsoren und treibt damit das ganze Vorhaben voran. An dem Projekt zeigt sich sehr gut, dass Jugendliche zwar selber prima Ideen haben, trotzdem aber eine positive Begleitung nötig ist.

Übrigens: Das OK für den Park ist zwar da, die Jungs freuen sich aber auch weiterhin über Spenden (per Gofundme oder per Überweisung auf das Konto der Stadt mit Vermerk „Skatepark“). Dann kann der Park auch mit richtig guten und abwechslungsreichen Hindernissen ausgestattet werden. In einem kleinen Werbevideo stellen sie ihr Anliegen klar.

Fazit

In Freyung ist also bereits einiges geboten. Was kann man da als Stadtrat künftig überhaupt noch tun? Tja, ich hätte da so eine Idee…

Fragen wir doch die Jugend!

Ich werde als Stadtrat jedenfalls eine und hoffentlich nicht die einzige Stimme für die Jugend sein. Dazu werde ich jungen Menschen weiterhin aufmerksam zuhören, sie ernst nehmen, ehrlich und transparent zu ihnen sein, mich von ihren Ideen und Vorhaben inspirieren lassen und gemeinsam mit ihnen neue Projekte angehen. Ich bin sehr gespannt darauf, was kommt.

Es gibt bereits Vorschläge, was Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene brauchen, was in Freyung noch fehlt oder welche Themen dringend angesprochen werden müssen? Dann schreibt’s doch in die Kommentare!

Warum ausgerechnet CSU?

Dass ich bei der Wahl zum Freyunger Stadtrat auf der CSU-Liste kandidiere, hat in der letzten Zeit bei manchen zu Irritationen und Nachfragen geführt. In diesem Beitrag möchte ich diese Fragen beantworten und meine Einstellung zur der CSU erläutern. Mir ist bewusst, dass ich mich damit nicht bei allen beliebt mache. Aber mir sind eine klare Haltung und meine Prinzipien wichtig. Außerdem möchte ich, dass die Menschen wissen auf was sie sich einlassen, wenn sie mir am 15.03. ihre Stimme(n) geben.

Ich auf einer CSU-Liste? Geht das? Ich finde: in Freyung JA!

Warum gibt es überhaupt Irritationen?

Ich habe mich in den letzten Jahren in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bei polititschen Themen eher in das links-grüne Spektrum eingeordnet und häufig keinen Hehl daraus gemacht, was ich von Teilen der CSU-Politik auf Bayern- und Bundesebene halte.

Vor allem der Umgang mit der Flüchtlingskrise ist mir sauer aufgestoßen. Zu diesem Thema habe ich eine ganz klare Haltung: Wir tragen mit unserem Lebensstil und Konsumverhalten, aber auch mit den ungeheuren Waffenexporten wesentlich dazu bei, dass Menschen in anderen Teilen der Welt leiden müssen. Wenn dieses Leid dann bei uns anklopft, haben wir auch Verantwortung zu übernehmen.

Ich habe mich oft gefragt: Wieso hat sich die CSU in der Zeit nicht auf ihr „C“ und „S“ besonnen? Wieso hat sie sich im Wahlkampf (v.a. 2017 und 2018) nicht auf andere Themen oder ihre Erfolge konzentriert? Ganz ehrlich: Bei aller Kritik steht Bayern doch in vielen Bereichen gut da und die CSU-Politik hat auch unserer Region viel Gutes beschert: Wir dürfen heuer beispielsweise 50-jähriges Jubiläum des ältesten Nationalparks Deutschlands feiern, können einen Technologie-Campus vorweisen und Freyung hat soeben erneut von einer Behördenverlagerung profitiert.

Was aber hat die CSU gemacht? Statt sich klar abzugrenzen, haben sich v.a. die Spitzenpolitiker immer weiter der AfD angenähert, inbesondere bei der Wortwahl – zum Beispiel Horst Seehofer (mehrere Zitate), Andreas Scheuer („fußballspielender, ministrierender Senegalese)“, Joachim Herrmann bzw. Markus Söder („Asyltourismus“) oder Alexander Dobrindt („Anti-Abschiebe-Industrie“).

Klar: Es gab in der Zeit auch gemäßigtere Stimmen innerhalb der Partei, leider aber gingen die meist unter – z.B. Alois Glück („Stilles Gewissen einer lauten Partei“). Genau wie er habe auch ich damals das „C“ und „S“ im Parteinamen vermisst.

Neben dem Umgang mit der Flüchtlingskrise haben mich in der Vergangenheit auch andere Themen gestört, beispielsweise die Ausländermaut, das daraus resultierende „Maut-Debakel“ oder viele weitere Dinge, die Andreas Scheuer macht oder sagt.

Insgesamt sind das also schon Argumente, die gegen eine Kandidatur bei der CSU und für die genannten Irritationen sprechen….

Warum aber jetzt doch die CSU-Liste?

Auch hierfür gibt es für mich zahlreiche Gründe. Ich beginne mit unserem Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, dem ich ganz persönlich viel zu verdanken habe: Nachdem wir uns an der Jugendbildungsstätte Waldmünchen durch einen großen Zufall kennengerlernt hatten (Klausurtagung des Freyunger Stadtrats), hat er mir Ende 2015 die Stellenausschreibung für den KJR-Geschäftsführer zugeleitet. Er hat also schon mal den Anstoß dafür gegeben, dass ich überhaupt wieder nach Freyung zurückgekommen bin.

Als er mich dann angefragt hat, ob ich mir eine Kandidatur zum Stadtrat vorstellen kann, hat mir das nicht einfach nur geschmeichelt: Es war eine große Ehre für mich. Dass er mir zutraut, zur weiteren positiven Entwicklung Freyungs beitragen zu können, bewerte ich als große Anerkennung, wofür ich sehr dankbar bin.

Apropos positive Entwicklung Freyungs: Die enorme Aufwertung des Stadtplatzes, Erhaltung der Lang-Brauerei, Volksmusikakademie, erfolgreiche Bewerbung bei der Landesgartenschau und weitere Projekte haben mich die letzten Jahre beeindruckt.

Was in Freyung mit einem CSU Bürgermeister und auch in unserem Landkreis mit einem CSU Landrat die letzten Jahre passiert ist, gefällt mir sehr gut. Hier wird auch sichtbar, dass Kommunalpolitik völlig anderes funktioniert als die Politik auf Bayern- oder Bundesebene. Ich kann das sehr differenziert betrachten.

Eine Kommunalwahl ist außerdem eine Persönlichkeitswahl. Mein Ziel ist es, dass mir die Freyunger*innen ihre Stimmen geben, weil sie mich kennen und der Meinung sind, ich kann sie gut vertreten und Projekte vorantreiben. Sie sollen mich nicht wählen, nur weil ich auf einer bestimmten Liste stehe. Listenplatz 19 wird denke ich auch dafür sorgen, dass sich die Menschen bewusst für mich entscheiden.

Auf der CSU-Liste fühle ich mich ansonsten in guter Gesellschaft: Neben weiteren parteifreien Kandidaten befindet sich darauf sogar ein Grünen-Mitglied. Das zeigt mir wie die Freyunger CSU versucht, pluralistisch, offen und verbindend zu sein.

Der Parteigedanke ist mir ohnehin etwas zuwider. Ich möchte bei jedem Thema unabhängig eines Parteibeschlusses entscheiden können, was ich für richtig halte. Im Freyunger Stadtrat sehe ich das als gegeben. Was mir hier in der Vergangenheit auch immer wieder gefallen hat: Bei großen Projekten und Vorhaben wird nach einem Kompromiss gesucht, so dass die Entscheidungen letztendlich einstimmig getroffen werden.

Und genauso wünsche ich mir Politik: Man setzt sich mit einer Sache auseinander und versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden, die alle vertreten können.

Schließlich kann ich mich mit dem Wahlprogramm und damit der Fortsetzung der eingeschlagenen Richtung der Freyunger CSU sehr gut identifizieren: Die Innenstadt soll weiter aufgewertet werden. Leerstände sollen gefüllt werden, bevor man auf der grünen Wiese neue Flächen versiegelt. Regionale Wirtschaftskreisläufe sollen gestärkt werden, d.h. Produkte aus der Region sollen wenn möglich auch hier in der Region verkauft werden. Für mich bedeutet das eine sehr bedachte Politik, die Nachhaltigkeit in den Fokus rückt und mit der ich definitiv mitgehen kann.

Zusammenfassung

Kurz gesagt: Ich bin in den letzten Jahren mit der CSU-Politik auf Bayern- bzw. Bundesebene zu großen Teilen nicht einverstanden, sehr wohl aber auf kommunaler Ebene in Freyung und FRG. Weil ich mich künftig dafür einsetzen möchte, dass die positive Entwicklung meiner Heimatstadt anhält und mir die Sache wesentlich wichtiger ist als der Parteigedanke, unterstütze ich unseren Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich gerne bei seinen weiteren Vorhaben.

Dabei werde ich mich auch weiterhin auf eine differenzierte Sichtweise der Dinge konzentrieren. Nur weil ich bei einem Thema nicht mit anderen Personen oder Parteien übereinstimme, landet mein Gegenüber nicht gleich in einer Schublade.

Eure Meinung dazu? Gerne in die Kommentare…